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SCIENTOLOGY EINE ECHTE
RELIGION
Erstens glauben Scientologen, daß der Mensch außerdem aus zwei anderen, separaten und unabhängigen Teilen besteht: dem Verstand und dem Körper; und daß diese Teile des Menschen dem Thetan gegenüber, der als die Person selbst betrachtet wird, zweitrangig sind. Kurz gesagt, sind der Verstand und der Körper Mittel, über die der Thetan mit der materiellen Welt in Interaktion tritt. Jüdisch-christliche Religionen vertreten diese Anschauung nicht. Das Neue Testament enthält zwar keine einheitliche Beschreibung des Menschen, aber im wesentlichen behält es die hebräische Lehre der Einheit von Körper und Seele bei, und daß das eine ohne das andere nicht vollständig sei: Genau wie man einen Körper habe, so habe man eine Seele. In Scientology hingegen ist das Individuum selbst seine Seele, oder genauer gesagt, der Thetan.
Ein zweiter Unterschied besteht darin, daß nach der Scientology-Lehre der Thetan sehr viele Leben lebt, während Juden und Christen glauben, die Seele lebe nur einmal. Daraus erklärt sich, warum Scientologen so eifrig bestrebt sind, diese Welt zu einem besseren Aufenthaltsort zu machen sie wissen, daß sie hierher zurückkommen werden.
Ein dritter wesentlicher Unterschied zwischen dem Scientology-Begriff des Thetans und dem jüdisch-christlichen Begriff der Seele besteht darin, daß nach dem Glauben der Scientologen der Thetan und somit der Mensch im Grunde gut ist. Juden und Christen halten sich an die Lehre des Alten Testaments, daß dem Menschen zwei Impulse innewohnen, nämlich einer zum Guten und einer zum Bösen; und das Los des Menschen bestehe darin, diesen bösen Impuls überwinden zu müssen. Nach jüdischer und christlicher Theologie erfolgt die Erlösung von diesem Schicksal mit der Ankunft des Messias.
In der Scientology-Religion wird eine andere und viel unmittelbarere Erlösung angestrebt. Zwar halten Scientologen den unsterblichen Thetan für grundsätzlich gut, aber sie glauben, daß er seine wahre spirituelle Identität verloren hat und nur einen kleinen Bruchteil seiner natürlichen Fähigkeit nutzt. Dieser Verlust der spirituellen Identität und die Erlebnisse des Thetans im jetzigen oder in früheren Leben bewirken, daß der Mensch unglücklich ist oder sich irrational und mit böser Absicht verhält, obwohl er im Grunde gut und sehr ethisch ist. Und da diese Erlebnisse sich im Lauf der Zeit anhäufen, verursachen sie, daß sich der Thetan immer mehr mit dem materiellen Universum verstrickt, in dem die betreffenden Erlebnisse stattfinden.
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